Die Vampire sind für sechs Monate zurück in Stuttgart und wurden bei der Vorpremiere am 24.02.2010 im Palladium Theater frenetisch empfangen.
Roman Polanskis Vampirepos führt den Königsberger Vampirjäger Professor Abronsius und seinen Assistenten Alfred nach Transsylvanien. Der Professor versucht den Untoten auf die Spur zu kommen. Die beiden steigen in einem einsamen Wirtshaus ab. Sarah, die Tochter des Wirts Chagal (Jerzy Jeszke) zieht schnell Alfreds Blicke auf sich. Doch auch eine unheimlich Stimme ruft nach ihr: Vampirgraf von Krolock verspricht ihr die ewige Liebe und lädt sie auf sein Schloss zum Tanz der Vampire auf dem Mitternachtsball.
Dort wird sich entscheiden, ob Alfred und der Professor die schöne Sarah retten können oder ob sich die „totale Finsternis“ über sie alle legen wird.
Schon vom ersten Auftritt des Grafen an ist das Publikum hypnotisiert und die Damen verlangen nach ihrem Riechsalz: Jan Ammann schreitet in langem violettschwarzen Mantel die Stufen im Publikumsraum herab und streckt seine Hand nach der Wirtstochter aus. Der Zuschauer ist sofort in seinen Bann gezogen und hofft insgeheim, dass der attraktive, erotische von Krolock die zierliche Sarah (Lucy Scherer) für sich gewinnen kann, obwohl er das Böse verkörpert. Man nimmt Anteil an seinen Seelenqualen und seiner „unstillbaren Gier“.
Alfred, wunderbar gesungen und gespielt von Krisha Dalke, bleibt immer die zweite Wahl nach dem charismatischen von Krolock, dessen warmer Bariton von bombastischer Musik begleitet wird.
Vor der Pause spielt die Handlung überwiegend im Wirthaus, das einen Einblick in die Enge der Welt von Sarah und ihren Eltern gewährt.
Die aus Polanskis Original vertrauten Gags finden sich auch im Musical wieder. Sowohl der Wirt Chagal als auch Koukol, der bucklige Diener des Grafen (Stefan Büdenbender) und natürlich der zerstreute Professer sorgen dafür. Einen besonderen Applaus erhielt in dieser Beziehung Herbert (Florian Fetterle), der homosexuelle Sohn des Vampirgrafen und sein neckischer Versuch, den entsetzten Afred zu verführen.
Im zweiten Akt laden die Vampire in den prächtigen Kulissen des Grafenschlosses zum Tanz.
Die Gefolgschaft ist perfekt choreographiert und trotz ihrer schneeweißen Gesichter ist keiner der Vampire auch nur annähernd blass. Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, ob Ritter, Burgfräulein, König oder Jungfrau, jede Rolle hat ihre eigene Maske, ihr phantastisches Kostüm und ihre bizarren Bewegungsmuster. Und wer sich aus dem Publikum zu weit vor wagt, wird gebissen.
TANZ DER VAMPIRE liegt im Trend der Zeit von „Twilight“ und „New Moon“ wie die Verkaufszahlen der Tickets verraten.
Das Musical begeistert durch die hervorragenden Solisten und Nebendarsteller sowie durch die kraftvolle Musik von Jim Steinman kombiniert mit den wunderbaren Texten von Dr. Michael Kunze.
Das zum Teil selbst kostümierte Premierenpublikum im Palladium Theater feiert die Vampire mit Jubelrufen und anhaltendem Applaus und schwört ihnen Liebe und Begeisterung bis in die Ewigkeit: TANZ DER VAMPIRE ist Kult!
Susannah V. Vergau
weitere Photos: photos4dreams
Ab Sonntag, 28. Februar, ist TANZ DER VAMPIRE regelmäßig acht Mal die Woche zu sehen. Die Eintrittskarten kosten zwischen 39 und 120 Euro.
Weitere Infos unter www.stage-entertainment.de.