Unter dem Titel „Ist alls zu End das Freudenmahl?“ trafen zwei Ensemblemitglieder des Staatstheaters Darmstadt am 31.03.2010 zu einem Liederabend zusammen:
Anne Hoffmann, die dem Publikum der laufenden Spielzeit als Gretchen aus Faust und Gretchen 89FF bekannt ist und der Bariton David Pichlmaier, der derzeit im Hause u.a. den Papageno in der Zauberflöte singt. Begleitet wurden die Beiden von der Pianistin Polina Jakovleva.
Die erste Hälfte des musikalischen Abends bringt die zwei Protagonisten einander näher, kokettierend liest Anne Hoffmann übersetzte Zeilen aus den Chansons galliardes von Francis Poulencs (1899-1963), während David Pichlmaier in Originalsprache singend antwortet. Die zwei spielen miteinander, flirten, lachen.
Doch auf das lebendige Thema folgt die Beschäftigung mit dem Tod. Anne Hoffmann hat sich umgekleidet, ist jetzt sachliche Wissenschaftlerin, die den Zuschauern kühle Fakten zum nahenden Ende und entsprechender Auswirkungen auf die Psyche nennt, während David Pichlmaier mit zunehmender innerer Mutlosigkeit angesichts der Todesahnung Frank Martins (1890-1974) sechs Monologe aus „Jedermann“ darbringt. Das verzweifelte Festhalten am Leben spiegelt sich in seinem Ausdruck und im furiosen Spiel von Polina Jakovleva.
Der musikalische Abend endet nach einer Stunde und lässt das Publikum begeistert applaudierend, doch etwas bedrückt ob des letzten Themas zurück. Nur zögerlich lösen sich die Reihen auf, als warten sie auf etwas: kommt denn nach dem Tode nichts mehr?
Die Hoffnung jedoch bleibt. Auch darauf, dass sich solche unkonventionelle, kreative und anregende Abende wiederholen werden.
Susannah V. Vergau
Spielplan & Infos: www.staatstheater-darmstadt.de