Die Fans können es noch nicht fassen: es war tatsächlich das allerletzte Konzert der deutschlandweit erfolgreichen Band eleVate am 14.04.2012 im BEAVERS-Club in Miltenberg.
eleVate das sind (seit nunmehr bereits zehn Jahren) der Sänger Andy Fechner, sein Bruder Marcus an der Gitarre und Schlagzeuger Steve Schoch. Drei Alben haben sie aufgenommen, die letzten zwei mit Chartplatzierungen der ausgekoppelten Singles. Die Fangemeinde liebt die rockig-erdige Musik und die nachdenklichen, englischsprachigen Texte, die durchaus mehr Themen zu bieten haben, als die von Andy heute aufgezählten „Liebe, Licht und Träume“, die Publikumsnähe, die begeisterte und begeisternde Art der drei Musiker.
Stilistisch beeinflusst von Bands wie BonJovi, U2, den Hooters aber auch Metallica, hat eleVate einen ganz eigenen Klang: ein wenig Richtung Mainstream-Rock, aber viel auch eigenwillig und gerne ein bisschen bombastisch.
Die zwei Brüder und Steve kennen sich seit ihrer Kindheit in Ettlingen, was auf der Bühne zu einem wortlosen Verständnis und perfektem Zusammenspiel führt. Stimmlich harmonieren Marcus und Steve wunderbar mit Andys samtiger Vorgabe und die Gitarren der Brüder klingen rund und rockig.
In Miltenberg stimmt einfach alles: die Setlist bietet einen Überblick über die gesamte musikalisch-gesangliche Palette, die Jungs sind in Höchstform und das Beavers bietet eine gelungene Kulisse für dieses letzte Konzert einer Ausnahmeband. Über zweieinhalb Stunden spielen sie, zeitweise bis an die Stimmband-Schmerzgrenze von Andy. Den ersten Teil begleitet Steve am Cajon (= Kistentrommel, aus Peru stammendes Perkussioninstrument), was den unplugged-Effekt verstärkt, den zweiten am Schlagzeug.
Das altersmäßig gemischte Publikum geht und klatscht pausenlos begeistert mit, kann zum Teil die Texte singen und zieht sogar die Wunderkerzen hervor.
Es ist ein schöner, aber auch wehmütiger Abschied von einer jungen Band, die neue Wege gehen möchte: Steve wird in Trier mit einer neuen Formation spielen, die Fechner-Brüder sitzen bereits an ihrem nächsten, bisher noch namenlosen, aber laut Marcus schon „deutlich fortgeschrittenen“ Musikprojekt.
Miltenberg verabschiedet die Band nach diversen Zugaben mit einem langen Applaus von der Bühne. Es hat sie in seine Arme und längst in sein Herz geschlossen. Was bleibt sind ein paar Tränchen über das Ende einer Ära, die unsichtbar den Main hinunterfließen und natürlich die Vorfreude auf Neues von den drei sympathischen Musikern.
Susannah V. Vergau
weitere Infos: www.elevate-music.com
weitere Fotos: www.photos4dreams.com
lesen Sie auch das Interview mit eleVate von 2010: www.magazin-news.de/2010
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