Hinter dem einfachen Namen „Bacon Brothers“ verbirgt sich eine sechsköpfige Band aus den USA um den erfreulich unprätentiösen Hollywoodstar Kevin Bacon und seinen Bruder Michael.
Im 30-minütigen Vorprogramm spielt zunächst Cy Curnin, der den Centralstation-Besuchern aus dem letzten Jahr als Support von Midge Ure bekannt ist, und den Saal alleine mit einer Gitarre, seiner Stimme und gefühlvollen Liedern zu füllen vermag.
Kevin Bacon selbst ist vielen aus Filmen wie „Footloose“, „Flatliners“ oder „Apollo 13“
bekannt, wenige wissen jedoch von seinen Sangeskünsten. Auf der Bühne der Centralstation wirkte der 52-Jährige am 04.01.2011 eher unscheinbar, wäre da nicht die markante Stimme, das bekannte Grübchen-Lächeln und die unbändige Energie, mit der er zeitweise über die Bühne fegt.
Sein älterer Bruder Michael geht das Konzert eher ruhiger an, harmoniert perfekt mit einer nahezu gleichen Stimmlage und begleitet sich wechselnd auf Gitarre oder Cello. Kevin spielt Gitarre, Mundharmonika und diverse Rhythmusinstrumente. Und obwohl sein Tamburin mit dem Wort „Ouch!“ beschriftet ist, ist die Lautstärke gut ausgesteuert und das Klangerlebnis überzeugend.
Die Brüder ergänzen sich, sind gleichwertige Persönlichkeiten in einer Band, die den nicht ganz ausverkauften Saal mit Rock-, Westcoast-Sound-, Soul- und Funk-Stücken beglückt, die bis auf einen Song von George Harrison komplett aus der eigenen Feder stammen. Die Setlist umfasst ältere Titel wie „Hasn’t got a Heart“ über eine junge Frau, die ihren älteren Liebhaber verlässt, „New England Girls“, die lieber in Florida wären oder „Woodstock“ sowie „Wild Life“, „Bitterman“ und andere von der neuen CD „New Year’s Day“.
Das zunächst eher abwartende Publikum, altersmäßig überwiegend in den Mitvierzigern, lässt sich schnell von den rockigen Titeln verführen. Die ganze Band hat eine starke Bühnenpräsenz, die mitreißt und begeistert: Bassist Paul Guzzone, Gitarrist Ira Siegel, der nostalgisch angehaucht Hammond-Orgel spielende Keyboarder Joe Mennonna und Schlagzeuger Frank Vilardi folgen den Bacon-Brüdern auch in improvisierten Abschnitten virtuos. Meist reicht dem eingespielten Team lediglich der Augenkontakt.
Die Brüder und ihre Band entlassen nach einem rasanten, mitreißenden eineinhalbstündigen Konzert mit einer Zugabe durchweg begeisterte Zuhörer in Darmstadts kalte Winternacht.
WEITERE INFOS & TERMINE: Home BACON BROTHERS: http://baconbros.com/, Home CENTRALSTATION: www.centralstation-darmstadt.de
WEITERE PHOTOS: photos4dreams