„Another Opening, Another Show“ heißt der Eröffnungstitel der vier Musicalstars, die derzeit mit dem Programm MUSICAL MOMENTS durch Deutschland touren. Und vermutlich geht es ihnen tatsächlich jedes Mal so wie am 21.01.2012 in Neu-Isenburg: sie werden beklatscht, bejubelt und zum Teil sogar stimmlich unterstützt von ihrem begeisterten Publikum. Fast kommt ein Stadion-Feeling in der leider nur zu ca. 2/3 gefüllten Hugenottenhalle auf, fast erwartet man eine „LaOla“ in den Reihen 1 bis 5, die offensichtlich mit treuen Fans des Quartetts besetzt sind.
CARIN FILIPCIC, KATJA BERG (als special guest), JAN AMMANN und ANDREAS BIEBER, bringen zweifelsohne das besondere Musical-Gefühl herüber, wenn sie zusammen, im Duett oder im Solo die Hits aus „Cats“, „Phantom der Oper“, „Tanz der Vampire“, „Mamma Mia“ und „Les Misèrables“ und vieler weiterer präsentieren.
Besonders bejubelt werden die Damen als doppelte „Elisabeth“ sowie Andreas Bieber in seiner Initialrolle als „Josef“. Jan Ammann erntet gar stehende Ovationen mit der „unstillbaren Gier”, seinem Paradestück aus “Tanz der Vampire”. Und spätestens als die „Hellas Angels“ ihren Auftritt mit „Griechischer Wein“ haben, ist auch das ältere Publikum überzeugt.
Ebenso begeistert die Vorstellung weniger bekannter und neuer Muscials. Vor allem das aktuelle Westendmusical „Ghost“ scheint viel versprechend.
Die Palette des „gemischten Doppels“ reicht von großen Emotionen bis hin zu erfrischendem Witz, die ausdrucksvollen Stimmen harmonieren perfekt und werden angenehm zurückhaltend unterstützt von einem Mini-Orchester (u.a. Marina Komissartchik am Flügel).
Wer den gewohnten Bühnen-Prunk der Musicals erwartet hat, muss allerdings enttäuscht werden. Das Bühnenbild ist schlicht nicht vorhanden, die Erzeugung einer Atmosphäre obliegt allein dem Beleuchter und der Nebelmaschine.
Bezüglich der Kostümwahl scheint man noch unentschlossen. Einige gute Akzente, wie das Josefs-Kleid und die griechische Garderobe zum ansonsten klassischen Konzert-Outfit wären wahrscheinlich ausreichend und würden die Aufmerksamkeit auf der schauspielerisch und stimmlich wunderbaren Interpretation der Musicalsongs belassen.
Der Premierenabend endet etwas unvermittelt nach nur einer Zugabe, die plötzliche Saalbeleuchtung scheucht das noch applaudierende Publikum aus der Halle – gerne hätte es offensichtlich das Quartett noch etwas gefeiert. Die nach dem Konzert befragten, weiblichen wie männlichen Besucher machten dennoch durchweg ihrer Begeisterung Luft.
Insgesamt bietet die Show einen guten musikalischen Einblick in die deutsche, amerikanische und englische Musicalszene, die Stars des Abends tragen diesen Titel absolut verdientermaßen und bescheren ihren Zuhörern viele wundervolle Musical Moments.
Susannah V. Vergau
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