Am 13.01.2010 gastierte das Russische Klassische Staatsballett unter der Leitung des ehemaligen Bolshoi-Solisten Konstantin Iwanow in der Hugenottenhalle in Neu Isenburg und brachte den Saal zum Träumen.
Im Schloss wird zu Prinz Siegfrieds (Konstan Rotkov) Geburtstag ein großes Fest gegeben. Am Abend geht Siegfried am Waldsee jagen und trifft dort auf die wunderschöne Odette (Olga Chelpanova). Sie ist vom bösen Zauberer Rotbart (Kirill Parshin) mit einem Bann belegt, der sie nur zu Abendstunden ihre natürliche Gestalt zeigen lässt, tagsüber ist sie ein Schwan.
Siegfried verliebt sich sofort unsterblich in sie und verspricht ihr ewige Treue zu schwören. Dieser Schwur kann, wenn er ungebrochen bleibt, die Schwanenkönigin erlösen.
Doch auf dem nächsten großen Fest am Hofe, schleust Rotbart seine Tochter Odile ein, die Odette zum Verwechseln ähnelt und die Siegfried täuscht. Der Prinz gibt ihr den Treueschwur, der Zauberer triumphiert.
Verzweifelt hastet Siegfried zum Waldsee und findet dort die trauernde Odette und ihre Schwanenmädchen. Er bittet sie, ihm zu verzeihen und ist bereit, mit ihr zu sterben.
Diese starke Liebe bricht den Bann des Zauberers, der sich nach einem letzten furiosen Aufbäumen geschlagen gibt. Odette erlebt an Siegfrieds Hand den ersten Sonnenaufgang in ihrer natürlichen Gestalt.
Tschaikowskys Ballett in 2 Akten wird vom Russischen Staatsballett wunderschön umgesetzt. Das etwas karge Bühnenbild lässt verdientermaßen die Tänzer in den Vordergrund rücken, die das Stück sehr klassisch und mit perfekter Haltung, Mimik und Sprungkraft umsetzen. Schade, dass diese Solisten und das Corps de Ballet in nüchternen Hallen tanzen und die Musik vom Band kommt – in einer Alten Oper wäre die Szenerie wesentlich wirkungsvoller.
Insgesamt jedoch eine gelungene Choreographie, Inszenierung und Umsetzung eines der schönsten und bekanntesten klassischen Ballettstücke.
Susannah V. Vergau
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